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Dieter KraftDieter Kraft (* 1949) ist ein deutscher evangelischer Theologe und war inoffizieller Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit. Inhaltsverzeichnis
LebenKraft studierte nach Erreichen der Hochschulreife Evangelische Theologie an der Humboldt-Universität von Berlin. Sein größtes Interesse fand die wissenschaftliche Lehrtätigkeit von Hanfried Müller, dem Lehrstuhlinhaber für Systematische Theologie. Unter seinem Doktorat legte er 1979 seine Dissertation zu einem Thema des theologischen Erbes von Dietrich Bonhoeffer vor. Kirchenpolitisch engagierte er sich im Weißenseer Arbeitskreis und schrieb u.a. in den Weißenseer Blättern. Viele Jahre arbeitete er in der Christlichen Friedenskonferenz (CFK) mit und bestritt Vorträge und Diskussionsrunden bei Tagungen der CFK. Nach der deutschen Wiedervereinigung endete die von ihm angestrebte Lehrtätigkeit an der Universität. In einem Protestschreiben vom 23. Februar 1991 trat er von seinem Amt als Mitglied des Akademischen Senats der Humboldt-Universität Berlin zurück.[1] Kraft war inoffizieller Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit unter dem Decknamen „IM Michael“.[2] Seinen Lebensunterhalt bestreitet er seither als Steuerberater. Er redigiert die seit 1993 von dem deutschen Marxisten Hans Heinz Holz und dem italienischen Philosophen gleicher Denkrichtung herausgegebene Vierteljahreszeitschrift „Topos“.[3] Auch Beiträge in linkspolitischen Tageszeitungen wie der jungen Welt und in der Zeitschrift Utopie kreativ der Rosa-Luxemburg-Stiftung tragen seine Handschrift.[4] Im Jahr 2006 gab er eine Festschrift zum 80. Geburtstag seines Lehrers Hanfried Müller heraus.[5] Kraft lebt in Berlin und ist verheiratet mit der Pastorin Constanze Kraft. Werke
Literatur
Einzelnachweise
"Wie bei paranoiden Psychosen hat das Spiel verloren, wer die Prämissen anerkennt." Dietmar Dath / Barbara Kirchner: Der Implex
Es war eine große und schöne Überraschung, als mir Freunde und Kolleginnen zu meinem 65. Geburtstag eine prächtige Festschrift dedizierten, die zudem den trefflichen Titel trägt: „Gegen den Strom“. Aber nicht jeden hat diese - zugegeben: völlig unverdiente - Ehrung erfreut. Vermutlich waren es die Herren aus der Abteilung VS K 14, die sich darüber derart grämten, daß sie sofort nach Erscheinen der Festschrift zu einer entschiedenen Maßnahme griffen und einen Eintrag in Wikipedia veranlaßten. Der muß wohl von einem Praktikanten in seiner ersten Arbeitswoche erstellt worden sein, denn Dichtung und Wahrheit sind in ihm geradezu pennälerhaft vermischt. Ich werde jetzt nicht verraten, wie der Unsinn im einzelnen aussieht, denn mir ist sehr wohl daran gelegen, belegen zu können, mit welchen Methoden in der K 14 gearbeitet wird, wenn es nur darum geht, jemanden diskreditieren zu wollen. Überdies lebe ich jetzt in einem Land, das auf so vielen Unwahrheiten gebettet ist, daß es auf eine kleine mehr auch nicht mehr ankommt. Ich habe das Ersuchen einiger Freunde, etwas gegen den Wikipedia-Eintrag zu unternehmen, denn auch weit von mir gewiesen. Wäre ich in die Nähe von CIA oder Verfassungsschutz gerückt worden, hätte ich dagegen womöglich auch juristisch vorgehen müssen. Meine Indignation, im Zusammenhang mit dem MfS der DDR genannt zu werden, hält sich hingegen in Grenzen, denn in dieser Zuordnung steckt sogar ein politischer Wahrheitsgehalt. Bei der Anti-Stasi-Kampagne geht es ja nicht wirklich um die Stasi, sondern um die DDR und also um die Frage, welchen ihrer Bürger die Sicherheit ihres Staates - im umfassenden Sinne des Wortes - ein selbstverständliches Anliegen gewesen ist. Und zu diesen Bürgern rechne ich mich unbedingt. Dafür brauchte ich keinen Decknamen, denn niemals habe ich für die DDR mit geschlossenem Visier gestritten. Wenn nun in Wikipedia diese meine Haltung - wenn auch nur indirekt - digital verewigt wird, dann kann ich der K 14 dafür nur danken.
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